Dominik Dinkel punktet im Lavanttal unter erschwerten Umständen

Dominik Dinkel punktet im Lavanttal unter erschwerten Umständen

Wonsees (17.04.2023). Das Brose Rallye Team musste sich in Österreich bei der „45. Int. Lavanttal-Rallye“ am 14. und 15. April gleich mit mehreren Problemen auseinandersetzen, die fast zur Aufgabe gezwungen hätten. Nur mit größter Willensstärke konnten sie sich dennoch Platz drei in der Mitropa Rally Cup (MRC) Wertung und damit weitere 42 wichtige Punkte zur Rallye Traditions-Meisterschaft sichern.

Begonnen hatte das Projekt Lavanttal zunächst völlig normal. Relaxt und in guter Stimmung waren Dominik Dinkel und Copilot Pirmin Winklhofer (28) nach Kärnten angereist. Den ersten Wettbewerbstag wollten sie zusammen mit dem Einsatzteam von ZM Racing noch zum Durchspielen verschiedener Setup-Lösungen am Brose Ford Fiesta Rally2 nutzen. Dies hätte allerdings das aufkommende Tief Rudolf, das Regen und Schnee im Gepäck mitführte, fast verhindert. Von den vier geplanten Bestzeitprüfungen (WP) mussten wegen der Witterung zwei abgesagt werden. Im Klassement lag das Brose Rallye Team im Ziel der Freitagsetappe auf Gesamtrang sechs, war damit und den gewonnen Abstimmungserkenntnissen zufrieden.

Betrafen die durch die kurzzeitige Rückkehr des Winters nochmals enorm gestiegenen Anforderungen der Rallye das komplette Feld, so kam für Pilot Dominik Dinkel nun ein persönliches Handicap dazu. Oder genauer gesagt ein gesundheitliches. Schon zu Beginn der Nacht auf Samstag stellten sich Übelkeit und Magenschmerzen ein. „Ich musste mich mehrmals übergeben, geschlafen habe ich gefühlt maximal eine Stunde“ erinnert sich der 30-jährige Oberfranke. Vor ihm lagen da noch 105,16 WP-Kilometer. „Als Folge der Niederschläge präsentierten sich die schmalen Straßen stark verschmutzt und extrem rutschig, es glich einem ständigen Fahren auf Schmierseife, verbunden mit der permanenten Gefahr ins Aus zu rodeln. In meinem Zustand, der sich den ganzen Samstag über nicht besserte, war an Angriffe auf die Spitze nicht zu denken. Mehrmals diskutierten wir ernsthaft eine Aufgabe. Aber schließlich waren wir hierher gekommen, um Meisterschaftspunkte zu holen. Also biss ich die Zähne zusammen, versuchte die Konzentration trotz reduzierten Speeds hoch zu halten und kontrolliert ins Ziel zu kommen“ berichtet Dominik Dinkel weiter. Das gelingt mit Gesamtplatz sieben besser als gedacht, in der MRC Wertung steht das Brose Rallye Team sogar mit auf dem Podium, darf sich zu Recht über den hart erkämpften dritten Rang freuen.

Das Abenteuer Lavanttal Rallye 2023 wird Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer sicher noch länger in Erinnerung bleiben. Dass sie dort unter ihren Möglichkeiten bleiben mussten haben sie allerdings bereits abgehakt. Da blicken sie lieber nach vorne, auf die Rally Velenje, die am 26. und 27. Mai im Nordosten von Slowenien als nächster Lauf zum MRC stattfinden wird. Dort haben sie 2021 gewonnen. Die Erinnerung daran ist ein starker Schub Extra-Motivation.