Erster Podestplatz für Dominik Dinkel im Mitropa Rally Cup

Erster Podestplatz für Dominik Dinkel im Mitropa Rally Cup

Wonsees (20.03.2023). Zwei Hauptziele hatte sich das Brose Rallye Team Dominik Dinkel/Pirmin Winklhofer für ihr erstes Antreten im Mitropa Rally Cup (MRC) gesetzt: Mit fehlerfreier, zügiger Fahrt Erfahrungen sammeln und dies mit einer möglichst guten Platzierung in der MRC-Wertung zu verknüpfen. Beides ist ihnen bei der als extrem schwierig geltenden „10. Rebenland Rallye“ (17.-18.03.) hervorragend gelungen.

Dabei musste sich Dominik Dinkel in der Steiermark im Vergleich zu seinen Hauptkonkurrenten mit einigen Handicaps auseinandersetzen. Denn der 30-jährige Oberfranke war seit dem 15. Oktober des letzten Jahres nicht mehr im Rallye-Cockpit gesessen, wogegen seine Mitbewerber in der aktuellen Saison bereits eine oder sogar mehrere Veranstaltungen absolviert hatten. Der 20-Kilometer-Kurztest vor der Rebenland Rallye war da kein adäquater Ausgleich. Noch schwerer wogen aber andere Dinge. „Die Rebenland bin ich noch nie zuvor gefahren. Sie ist absolut schwierig und anspruchsvoll, Passagen zum Entspannen gibt es nicht. Die Straßen sind schmal, das Auto passt gerade so darauf, trotzdem ist Highspeed angesagt. Überall lauern Fallen. Blind anzufahrende Kuppen und Kurven, Randsteine, Bäume, Abhänge, die Befestigungsmasten für die Drähte der Weinreben und vieles mehr lassen null Raum für Fehler. Die in Deutschland üblichen Cutsperren gibt es nicht, also werden die Kurven abenteuerlich geschnitten, was jede Menge Dreck auf den Asphalt befördert. Gerade in der Zweitbefahrung der Bestzeitprüfungen (WP) glich das Geläuf eher einer Schotterrallye.“

Da die Abstimmung des ansonsten bestens funktionierenden Ford Fiesta Rally2 anfangs noch nicht auf Dominik Dinkel zugeschnitten ist, muss viel probiert und mit den mannigfaltigen Einstellungsmöglichkeiten gespielt werden. Was die routinierte Truppe des Einsatzteams ZM-Racing motiviert und gekonnt erledigt. Auf den 165,44 Bestzeitkilometern, die sich auf 16 WPs aufteilen, legt Dominik Dinkel trotz seines Rebenland-Neulings-Status vom Start weg ein erstaunlich hohes Tempo vor, befindet sich konstant unter den Top Ten der Gesamtwertung, gehört auf neun WPs sogar zu den schnellsten fünf Piloten. Der Einsatz wird mit Gesamtrang sechs belohnt. Mit etwas Glück hätte sogar noch mehr drin sein können. Aber bei der Abstimmung trifft man nicht immer sofort das Optimum, in den Nacht-WPs am Freitag führen Sichtprobleme zu Aha-Momenten, die ziehen den rechten Fuß vom Gas. Der Samstagvormittag verläuft top, am Nachmittag sind in der ersten Schleife die gewählten Reifen zu hart, auf den vier Rundkursen trübt mehrmals hochgewirbelter Staub den Blick nach vorne.

Ungeachtet dieser Kleinigkeiten fällt das Fazit positiv aus. „Wir haben uns im Auto auf Anhieb wohl gefühlt, hatten jede Menge Fahrspaß. Im MRC-Klassement lagen wir durchgängig auf Platz zwei, das ist mehr als erwartet und ein grundsolider Einstand. Schon in vier Wochen geht es wieder nach Österreich, zur Lavanttal Rallye, die ich schon einmal gefahren bin. Das, sowie der Charakter der Rallye, dürften mir entgegen kommen.“