Die Technik bremst Dominik Dinkel bei der Stemweder Berg ein

Die Technik bremst Dominik Dinkel bei der Stemweder Berg ein

Rossach (13.06.2022). Hoch motiviert und voller Vorfreude reiste das Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer zur „51. ADAC Rallye Stemweder Berg“ (10.-11.06.) ins ostwestfälische Lübbecke an, mit einem nagelneuen Ford Fiesta Rally2 evo von ZM Racing im Gepäck. Leider lief dessen erster Einsatz nicht nach Wunsch. Was das Brose Rallye Team schon nach den ersten sieben WP-Kilometern dazu zwang, auf maximale Schadensbegrenzung umzuschalten.

Das Ziel war vor der Rallye mit 15 Bestzeitprüfungen (WP) über insgesamt 168,4 Kilometer klar definiert. Es lautete Wiederholung des im Vorjahr geholten Sieges sowie kräftiges Aufstocken des Punktekontos für die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM). Die erste WP-Splitzeit liegt absolut im grünen Bereich Richtung Bestmarke. Doch WP-Kilometer sieben ändert alles. Wie schon beim Vortest in Österreich quittiert die für den nötigen Druck zur Abkoppelung des Hinterachs-Antriebs beim Betätigen der Handbremse zuständige Pumpe den Dienst. Das hat obendrein gravierende Auswirkungen auf das hintere Differential, der Brose-Fiesta wird vom Allrad-Boliden zum Fronttriebler. Top-Zeiten sind so nicht zu erzielen, rücken in weite Ferne. Zwar kann der 4WD-Antrieb mit Hilfe der ZM-Racing-Techniker wieder hergestellt werden, aber auf die so wichtige Handbrems-Funktion muss das Brose Rallye Team für den Rest des Wettbewerbes verzichten. Außerdem führt die hintere Differentialsperre ab sofort ein Eigenleben, was für ein abenteuerliches Fahrverhalten sorgt.

Dennoch ist Aufgeben keine Option, ein neues Ziel wird anvisiert. „Wenn wir schon nicht mehr gewinnen können, so wollen wir wenigstens so viele DRM-Zähler holen wie unter diesen Umständen eben möglich“ gibt sich Dominik Dinkel kämpferisch, erläutert dann die Probleme. „Rallye fahren ohne funktionierende Handbremse ist extrem schwierig, weil das nicht mehr mögliche gezielte Blockieren der Hinterräder eine Lenkhilfe darstellt. An Abzweigen und engen Kehren mussten wir zum Teil sogar rangieren oder zeitraubend weit weg von der Ideallinie ausholen“ schließt der 29-jährige Oberfranke seinen Bericht. An die ZM-Racing-Truppe richtet er keinen Vorwurf: „Nach dem Vortest wurde die Pumpe mitsamt des Ansteuerungs-Kabelbaums erneuert. Vorsorglich bestellte das Team sofort ausreichend Nachschub, der aber nicht mehr rechtzeitig eintraf. Deshalb konnte die defekte Pumpe nicht getauscht werden.“

Mit Gesamtrang sechs und weiteren 15 DRM-Zählern gelingt das Projekt Schadensbegrenzung, DRM-Zwischenrang drei ist gehalten. „In Anbetracht unseres technischen Handicaps hält sich der Rückstand auf die Siegerzeit in Grenzen. Bemerkenswert ist außerdem, dass wir noch acht Mitbewerber unserer Klasse RC2 hinter uns halten konnten. Natürlich hoffen und setzen wir darauf, dass die uns seit Saisonanfang begleitende Pechserie zu Ende geht und wir endlich zeigen können, was tatsächlich in uns steckt.“ So lautet die klare Ansage von Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer vor dem nächsten DRM-Event, der ADAC Rallye Mittelrhein am 01.-02. Juli.