Nervenstark zu Platz zwei bei der Niedersachsen Rallye

Nervenstark zu Platz zwei bei der Niedersachsen Rallye

Rossach (10.09.2018). Nervenstärke und eisernen Willen zeigte das Brose Motorsport Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Fürst bei der „13. ADAC Niedersachsen Rallye“. In Führung liegend zwang sie ein völlig unerwartet aufgetretener Differentialschaden am Brose Skoda Fabia R5 in drei der dreizehn Bestzeit-Prüfungen (WP) zu erheblich gedrosselter Fahrt. Aber mit sieben WP-Siegen, darunter der Gewinn der extra bepunkteten Powerstage, Rang zwei im Gesamtklassement und der Verteidigung des ersten Platzes in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) gelang ihnen maximale Schadensbegrenzung.

 

Osterode am Harz war der Dreh- und Angelpunkt der Rallye Niedersachsen. Knapp 128 WP-Kilometer standen auf dem Programm, gewürzt mit einigen kurzen Schotterpassagen. Am Freitagabend sind zwei Prüfungen zu fahren. Dominik Dinkel (25/Rossach) und Christina Fürst (31/Tiefenbach) gewinnen den Auftakt, sind auf der WP 2 Zweite. Mit einem Minimalrückstand von 1,5 Sekunden auf die Leader Marijan Griebel / Alexander Rath (Peugeot 208 T16 R5) gehen sie beruhigt in die Übernachtungspause.

 

Den Samstag beginnen sie ohne übertriebene Hast, bleiben auch bei der Reifenwahl auf der eher konservativen, sicheren Seite. Dennoch setzen sich Dominik Dinkel / Christina Fürst auf der vierten Prüfung mit ihrer zweiten Bestzeit erneut in Führung, kommen nach WP 5 als Leader zurück in den Servicepark. Dort wird das Setup ihres Brose Skoda Fabia R5 von der erfahrenen Baumschlager Rallye & Racing Truppe nochmals verfeinert. Optimistisch gehen sie die nächste Schleife von drei Prüfungen an, sind fest entschlossen ihre Führung auszubauen. Auf der WP 6 sind sie vom Start weg perfekt unterwegs. Aber schon nach etwa zwei Kilometern treten alarmierende Geräusche auf. Das vordere Differential streikt, schnell wird aus ihrem super ausbalancierten Allrad-Boliden ein nervöser Hecktriebler mit stark reduzierter Traktion. Zurückhaltung und Feingefühl im Umgang mit dem Gaspedal sind nun die gefragten Tugenden – auch wenn’s schwer fällt und die Situation heikel ist. Dominik und Christina wollen auf keinen Fall ausfallen, spulen die verbliebenen 10 WP-Kilometer ab. Nach dem Ziel versuchen sie Abhilfe zu schaffen, können aber mit Bordmitteln nichts ausrichten. Vom rettenden Service trennen sie 20 weitere Prüfungs- sowie 30 Überführungskilometer im öffentlichen Straßenverkehr. Eine Zitterpartie beginnt. Sie dürfen weder den beschädigten Antrieb überfordern noch allzu viel Zeit verlieren. Der schwierige Spagat gelingt. Sie schaffen es nach Osterode zurück. Klar, knapp zwei Minuten und die Führung sind verloren, aber Dominik und Christina haben nur einen Platz eingebüßt!

 

30 Minuten beträgt die Servicezeit. Die reichen den flinken BRR-Schraubern zum Wechsel des kompletten Getriebes, in dem auch das Vorderachs-Differential sitzt. Nebenher läuft noch der übliche Routinecheck samt Fahrzeugreinigung. Wie frisch aus den Ei gepellt verlässt der Brose Skoda das Teamzelt. Dominik Dinkel und Christina Fürst demonstrieren nun ihr Potential, setzen auf allen fünf noch zu absolvierenden WPs klare Bestmarken. Die wichtigste davon ist die auf der Prüfung Nummer 10, die als Powerstage gewertet wird. In 5 Minuten und 39,8 Sekunden fliegen sie über die 10 Kilometer, sind 4,1 Sekunden eher im WP-Ziel als der amtierende Rallye-Junioren-Europameister Marijan Griebel, der die Niedersachsen final 69 Sekunden vor dem Brose Rallye Team gewinnt, das allein in den letzten 5 WPs 29 Sekunden schneller unterwegs war als die späteren Gesamtsieger.

 

Dominik Dinkel hat das defekte Diff schnell weggesteckt: „So etwas kann in unserem technischen Sport halt ganz einfach jederzeit passieren. Dagegen schützt auch eine professionelle, akribische Vorbereitung nicht, die unser Brose Skoda bei BRR ganz sicher durchlaufen hat. Wir freuen uns, dass wir die Niedersachsen zu Ende fahren konnten und sind happy mit dem hohen Speed, den wir rund um Osterode gezeigt haben. In der DRM führen wir nun punktgleich mit Marijan Griebel, mit Erzgebirge und 3-Städte-Rallye stehen noch zwei DRM-Läufe aus, die wir voll motiviert angehen werden. Unser Förderer Michael Stoschek, unsere Sponsoren und unsere tollen Fans sind uns Rückhalt und Ansporn zugleich auf unserem weiteren Weg durch die Saison 2018, die wir mit dem Deutschen Meistertitel abschließen wollen. An diesem Vorhaben hat sich nichts geändert, wir werden bis zum letzten WP-Kilometer hart darum kämpfen.“

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