Dominik Dinkel bei der Sachsen Rallye im Technik-Pech

Dominik Dinkel bei der Sachsen Rallye im Technik-Pech

Rossach (02.11.2021). Als Führende der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) waren Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer vom Brose Rallye Team zur „AvD-Sachsen-Rallye“ (28.-30.10.) nach Zwickau angereist. Dort, beim Finale der fünf Rallyes kurzen DRM-Saison 2021, mussten sie sich mit ungewohnten Mucken ihres Ford Fiesta Rally2 auseinandersetzen und in Bestzeitprüfung (WP) 9 ihren ersten Ausfall seit Oktober 2019 hinnehmen.

Nach vier DRM-Podiumsplätzen, darunter die Gesamtsiege bei den Rallyes Stemweder Berg und Cimbern, war die Ausgangslage für das Finale klar, war kontrolliertes, schnelles Fahren angesagt. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, hatte die Mannschaft des Einsatzteams ZM Racing den Fiesta einem General-Check unterzogen, hatte diesem dabei viele neue Teile wie Getriebe, Turbolader und Bremsen spendiert.

Doch wie so oft lauert die Defekt-Hexe im Detail. Im Shakedown, dem letzten Test unter Wettbewerbsbedingungen, funktioniert der Brose Fiesta perfekt. Aber am Freitagabend streikt ab WP1 der Zündunterbrecher des sequentiellen Getriebes, bei jedem Schaltvorgang muss gekuppelt werden. Die dadurch verlorenen Sekundenbruchteile summieren sich auf. Trotz ihres Handicaps rangiert das Brose Rallye Team nach den vier Prüfungen des Freitags auf Platz drei, zum Leader Julius Tannert (Skoda Fabia) fehlen lediglich 6,3 Sekunden.

Am Samstag ist der Fiesta wieder topfit. Prompt setzt das Brose Rallye Team zum Auftakt eine zweitschnellste Zeit. Danach stehen zwei lange WPs auf dem Programm. „Auf diesen wollten wir, ähnlich unserer Taktik bei der Cimbern Rallye, den Joker setzen“ erzählt Dominik Dinkel. Das gelingt auf den ersten zwei, drei Kilometern hervorragend. Bis die Defekt-Hexe erneut zuschlägt. Diesmal lässt sie eine Schweißnaht der Schelle reißen, die den Auspuffkrümmer mit dem Turbolader verbindet. Der Ladedruck fällt in den Keller, die Leistung ist weg. Rund 28 WP-Kilometer müssen so durchrollt werden, über sechs Minuten gehen dabei verloren. Erst danach gibt es einen Remote Service. Die ZM-Mechaniker können das Problem beheben, aber der Meisterschaftszug ist abgefahren. Zumindest aus eigener Kraft ist nichts mehr zu bewegen. Deshalb verzichtet das Brose Rallye Team darauf zu attackieren. „Aber gerade das Fahren außerhalb des Angriffsmodus hat seine Tücken, manchmal leidet die Konzentration darunter und unnötige Fehler schleichen sich ein. Das ist mir auf WP 9 passiert“ erläutert Dominik Dinkel ehrlich. Untersteuernd rutscht er über eine Wiese in die Büsche. Aus dieser misslichen Lage gibt es kein Entkommen mehr.

„Am Ende der DRM-Saison gratulieren wir Marijan Griebel zum Titel und Julius Tannert zur Vizemeisterschaft sowie zum Sachsen-Rallye-Sieg“ äußern sich die Dritten der DRM, Dominik Dinkel und Pirmin Winklhofer fair. Den Dank an Förderer Michael Stoschek, Brose und alle Sponsoren schließen sie an. Für das Brose-Duo geht es nun zur Rallye Waldviertel, wo sie relaxt und mit viel Spaß im Auto um eine mögliche Podiumsplatzierung auch in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft kämpfen werden.